Das Kunstwort „Snoezelen“ leitet sich aus dem niederländischen „snuffelen“ (schnuppern) und „doezelen“ (dösen) ab. „Einige unserer Kinder haben Fluchterfahrungen, fehlende Sprachkenntnisse und aufgrund ihrer häuslichen Lebensumstände nur wenige Rückzugsmöglichkeiten“, sagt Kita-Leiterin Nino Kindermann. „Der Vorteil des Snoezel-Raums ist, dass man keine aktive Sprache benötigt, um sich darauf einzulassen.“ So profitieren Kinder, ihre Eltern, aber auch die Mitarbeitenden von dem Konzept.

Während der Corona-Zeit nahm Erzieherin Meike Endres die konzeptionelle Umsetzung in die Hand. Mittlerweile hat das gesamte Team eine Fortbildung absolviert. Die Bielefelder Bürgerstiftung und die Osthushenrich-Stiftung haben die Anschaffung von Materialien für den Snoezel-Raum mit rund 2.000 Euro unterstützt. Vielfältige Möglichkeiten laden zum Träumen, Entspannen und Wohlfühlen ein. Gleichzeitig stimuliert der abgedunkelte, reizarm eingerichteten Raum mit seinen verschiedenen Sitz- und Liegemöglichkeiten sowie beleuchteten Wassersäulen und -kuppeln, Sensorikplatten und Lichtspielen die Sinne.

Für die 55 Kinder des Familienzentrums besteht täglich die Möglichkeit zu snoezeln, maximal fünf können sich gleichzeitig in dem Raum aufhalten. Sie entspannen beispielsweise bei geführten Traumreisen, Fantasieabenteuern, Massagen und leiser Musik. „In dem Raum können sich die Kinder wieder mehr auf sich selbst und ihren Körper besinnen“, sagt Endres. „Ihre Aufmerksamkeitsspanne ist deutlich größer und sehr unruhige Kinder sind merklich ausgeglichener.“ Einmal im Monat gibt es ein Snoezel-Angebot für Kinder und Eltern, ein weiterer Termin ist allein für die Eltern vorgesehen, Kinderbetreuung inklusive.